Schützenverein Lohr am Main

50-jähriges Jubiläum des Lohrer Neujahrsschießens      01.01.2023

Klaus Kunkel und Christine Rüb gewinnen das Jubiläumsschießen                                          

Mehrere Salutsalven der Böllerschützen vertrieben die „bösen Geister“ von der Sportanlage am Gänsbrunnen. Die Zuschauer bedankten sich mit Applaus für die Darbietung.

Schon ein halbes Jahrhundert wird das Neujahrsschießen im Schützenverein Lohr ausgetragen. Jedes Jahr am 1. Januar findet es statt. Was viele nicht mehr wissen ist, dass es von 1954 bis 1972 einen anderen Wettbewerb gab – das Dreikönigsschießen am 6. Januar. Neben dem Schießwettbewerb war dieser Tag damals auch ein gesellschaftliches Ereignis, mit Live-Musik und Tanz. Wäre sie noch da, so könnte die alte Lohrer Stadthalle einige Geschichten vom Dreikönigsschießen erzählen.

Am 1. Januar 1973 wurde das Neujahrsschießen in seiner heutigen Form eingeführt. Der Anreiz zur Teilnahme lag und liegt darin, dass mitmachen kann wer volljährig ist, also auch Gäste, Familien und Freunde des Schießsports. Zudem ist jedem Teilnehmer ein Sachpreis garantiert. Aus 3 Lang- und 5 Kurzwaffen darf jeweils nur ein Schuss auf die 25 Meter entfernten Zielscheiben abgegeben werden. Die Anzahl der Ringe entscheidet dann über die Platzierungen.

Frauen und Männer treten unter absolut identischen Voraussetzungen an und alle benutzen freistehend die gleichen Sportwaffen, die vom Verein zur Verfügung gestellt werden. Mehr Gleichbehandlung der Geschlechter geht nicht. Da es zwei Wanderpokale zu gewinnen gibt erfolgt die Ergebnisauswertung nach Frauen und Männern getrennt. Erfreulich ist der Frauenanteil beim Neujahrsschießen. Jede vierte Teilnehmende war weiblich, was dem mehrjährigen Trend entspricht und die Beliebtheit der Veranstaltung unterstreicht.

Die Siegerehrung führte 1. SM Jürgen Stegerwald durch. Er konnte dabei auch den Initiator des Neujahrsschießen, Alfred Holzapfel begrüßen, der dieses Schießen am 1. Januar 1973 als damaliger Sportleiter des SV Lohr zum ersten Mal durchführte.

Zwei weitere Urgesteine konnte er begrüßen. Georg Kriegbaum, der als Einziger an allen 50 Neujahrsschießen teilgenommen hat, sowie Ehrenschützenmeister Siegfried Schmitt, der mit 8 Siegen den Vereinsrekord hält.

Stegerwald überreichte den Wanderpokal der Damen an die Gewinnerin Christine Rüb (52 Ringe). Bei den Männern freute sich Klaus Kunkel über den ersten Platz (65 Ringe) und den 20 kg schweren Pokal. Beide Gewinner haben nichts von ihrer Treffsicherheit verloren, denn Sie waren schon als Jugendliche hervorragende Schießsportler, die beide im Deutschen Junioren-Nationalkader zum Einsatz kamen. Die weiteren Plätze auf dem „Treppchen“ belegten bei den Damen Margret Eiden und Franziska Schwind und bei den Männern Berthold Stegerwald und Klaus Riedmann.

Abschließend bedankte sich erster Vorstand Jürgen Stegerwald nochmals bei allen für die Teilnahme, ebenso bei den zahlreichen Helfern und Sponsoren.

Er schloss die Siegerehrung mit guten Wünschen für das Jahr 2023 und mit dem Ausblick auf das 51. Neujahrsschießen, das am 1. Januar 2024 stattfindet.

Herbert Lutz